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KRA

Informationen zum Stück



Wie sieht es aus, wenn Menschen, die einst ein überquellendes, sattes Leben führten, nun weiterleben, nachdem der Wind sich gedreht und ihr Lebensort seinen Glanz verloren hat. Nachdem sich die Welt von ihnen abgewandt hat, und mit diesem Schrumpfen der Anerkennung sind ihre Häuser zu gedrungenen Hütten zusammengesackt. Auch die Haltung der Leute hat sich dementsprechend verändert; einer Fremden mögen sie dumpf vorkommen. Wohlstand passiert durch Ausbeutung, und in ihrem Selbstverständnis, dass dies dazugehört, hat sich nichts geändert. Da ist keine Reue, aber einiges an Bitterkeit, ein eigensinniger Zynismus und auch eine Angst davor, dass das wenige, was ihnen noch geblieben ist, seit sie in einem System, das ihnen einst sehr zugute kam, nun den Kürzeren ziehen, auch noch verlorengehen könnte. Was passiert, wenn da plötzlich wer ankommt und eine ganz klare Vorstellung davon hat, dass es anders sein könnte. Eine Person mit einer Wut über den Zustand der Welt, mit einer Verzweiflung über die Untätigkeit der Leute, mit einem Vorwurf, den sie in sich und nach außen trägt, schon ganz ohne Worte.
Ambraport, eine kleine Stadt am Meer. Das Wasser ist schwarz und zieht manchmal Fäden. Der Hafen ist längst stillgelegt. Die Leute hier haben sich seit langem schon so eingerichtet wie es ist, mit ihrer wortkargen vagen Art. Kra kommt eines Abends an im Nebel und nimmt sich das Zimmer überm Wirtshaus. Damit beginnt unsere Geschichte.